Was kostet eine kWh Strom im Jahr 2022?
Was kostet eine kWh Strom im Jahr 2022? Wodurch ist der Preis in den letzten sechs Monaten so enorm gestiegen? Was sind die Aussichten für 2023?.
Inhaltsübersicht
- Die Kilowattstunde
- Der eigene Verbrauch von Strom in kWh
- Was kann eine Kilowattstunde (kwh)
- Der deutsche Strompreis pro kWh im Jahr 2022
- Wie hoch ist der Strompreis 2022 in Deinem Bundesland?
- Gründe für die Unterschiede im Stromtarif pro Bundesland
- Unterschiede beim internationalen Strompreis
- Strompreisentwicklung: Ist selbstproduzierter Solarstrom kostenlos?
- Strompreiszusammensetzung, Strompreisentwicklung und Börsenstrom
- Tarifunterschiede im Detail, Preisgarantien und versteckte Preiserhöhungen im Stromtarif
- Welchen Einfluss hat Deine Haushaltsgröße?
- Tarifliche Preisgarantien
- Strompreisentwicklung: Versteckte Preiserhöhungen
- Wie du deine Kosten für Energie dauerhaft senken kannst
- Mit Stromspartipps die Stromrechnung senken
- Maßnahmen des Staats und ein Ausblick in die Zukunft
- Fazit: Was kostet ein kWh Strom
Diese Frage müssen sich derzeit viele Haushalte stellen. Die Themen Strompreisberechnung, Stromtarife und vor allem Strom sparen, liegen im Fokus. Es ist nicht einfach, dieses breitgefächerte und komplexe Feld gänzlich zu erschließen. Der folgende Ratgeber soll helfen, damit auch Du nicht den Überblick verlierst.
Energie ist im Moment das absolute Hauptthema in Medien und Politik. Gleich mehrere Krisen zielen darauf ab. Auf der einen Seite solltest Du Energie sparen, um den Klimawandel zu verlangsamen. Auf der anderen Seite musst Du Energie sparen, um Deine monatlichen Kosten im Überblick zu behalten. Es ist noch nicht sehr lange her, da waren die Energiekosten noch nebensächlich in der monatlichen Kostenaufstellung.
In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Strompreise für eine Kilowattstunde (kWh) in Deutschland aber nahezu verdreifacht. Immer mehr Verbraucher in Deutschland sind besorgt, dass ihnen die Strompreise über den Kopf wachsen. Damit Du Deine Stromkosten fest im Griff hast, stellt sich die erste Frage: Was ist überhaupt eine Kilowattstunde?
Die Kilowattstunde
Im Alltag begegnet Dir der Begriff Kilowattstunde stetig. Dieser Wert wird üblich zur Berechnung von Strom- oder Heizwärmekosten verwendet. Die Kilowattstunde ist die Grundlage aller Strompreisberechnungen. Denn sie ist die Maßeinheit der Energie. Dieser Maßeinheit liegt die Überlegung zugrunde, wie viel Energie bei einer gleichbleibenden Leistung von einem Kilowatt über die Dauer von einer Stunde benötigt wird.
Ein Kilowatt sind 1000 Watt.
Eine Kilowattstunde sind 1000 Wattstunden.
Somit ergibt sich der Wert der Kilowattstunde.
Eine handelsübliche Kaffeemaschine benötigt rund 1000 Watt. Wenn Du diese Kaffeemaschine eine volle Stunde eingeschaltet hast, würden dadurch 1000 Wattstunden/ eine Kilowattstunde verbraucht. Ein Staubsauger benötigt rund 2000 Watt. Wenn Du diesen Staubsauger eine halbe Stunde eingeschaltet hast, würden dadurch ebenfalls 1000 Wattstunden/ eine Kilowattstunde verbraucht.
Auch wenn das erstmal kompliziert klingt, ist die Kilowattstunde nur eine Maßeinheit für Energie. Deinen eigenen Stromverbrauch in Kilowattstunden kannst Du an Deinem Stromzähler ablesen. Hier wird festgehalten, wie viel Strom in Dein Haus beziehungsweise deine Wohnung geleitet wird, damit Du Deine elektrischen Geräte betreiben kannst.
Der eigene Verbrauch von Strom in kWh
Wenn Du weißt, wie die Maßeinheit kWh funktioniert, ist es einfach, den Stromverbrauch zu berechnen. Dafür musst Du wissen, welche Leistungen Deine verwendeten Maschinen haben. Jedes Gerät weist die eigene Leistung in Watt aus. Meistens ist sie auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Geräts zu finden. Außerdem musst Du wissen, wie lange Du dieses Gerät eingeschaltet hast. Es kann sich lohnen, die Benutzung der elektrischen Geräte mit einem Timer festzuhalten. Bereits mit den Werten von einem Tag kannst Du durch Hochrechnung Deinen Monats- oder Jahresverbrauch berechnen.
Beispielrechnung:
Du benutzt Deinen Laptop am Tag 8 Stunden. Auf Deinem Laptop steht, dass dieser 80 Watt Leistung hat.
80 Watt x 8 Stunden = 640 Wattstunden = 0,64 Kilowattstunden.
Du benutzt Deinen Laptop 5 Tage in der Woche und in 4 Urlaubswochen im Jahr überhaupt nicht.
0,64 kWh pro Tag x 5 Tage pro Woche x 46 Arbeitswochen pro Jahr = 49,2 kWh Jahresverbrauch für Deinen Laptop.
Was kann eine Kilowattstunde (kwh)
Diese Berechnungen für übliche Haushaltsgeräte wurden bereits in einer Vielzahl gemacht. Du kannst schnell herausfinden, was Du alles mit einer Kilowattstunde schaffst. Du musst Deine Wäsche regelmäßig waschen. Mit einer Kilowattstunde kann man eine Maschine Wäsche waschen. Ein durchschnittlicher Waschgang benötigt eine kWh. Um auch im Winter ein helles Zuhause zu haben, sind Glühbirnen wichtig. Mit einer kWh kann eine Glühbirne mit 60 Watt 17 Stunden Licht spenden. Eine sparsame LED-Leuchte kann sogar 160 Stunden mit einer kWh betrieben werden. Wenn Du in einem vier Personenhaushalte lebst, kann auch das Kochen einer Mahlzeit mit einer kWh erledigt werden.
An dem Laptop mit 80 Watt Leistung kannst Du mit einer kWh knapp 13 Stunden arbeiten.
Auch der Mensch benötigt Energie, um zu Leben. Anders als elektrische Geräte bekommt der menschliche Körper seine Energie nicht aus Stromleitungen, sondern durch die Aufnahme von Nahrung. Um die Körpertemperatur auf 37 Grad zu halten und um die Aufgaben des Alltags zu schaffen, benötigt Dein Körper ein durchschnittliches Energieaufkommen von 2,8 kWh pro Tag, sodass Du mit einer Kilowattstunde rund 8,5 Stunden auskommst.
Der deutsche Strompreis pro kWh im Jahr 2022
Der Strompreis ist ständig in Bewegung. Der eigene Strompreis pro kWh ist abhängig von vielen Faktoren. Zum einen, ob man den Grundversorgungstarif nutzt oder einen selbst gewählten Stromtarif. Oder ob es sich um konventionellen Strom, einen Schwachlasttarif oder um Ökostrom handelt. Und die Angabe des deutschen Strompreises ist zudem nicht immer aussagekräftig für Deinen individuellen Strompreis. Die Angabe des gesamten deutschen Strompreises ist nur der Durchschnittswert aller Strompreise pro kWh.
Aktuell liegen die Preise für Haushaltsstrom in der Grundversorgung bei 38,31 ct pro kWh und 45,23 ct pro kWh bei günstigen alternativen Stromtarifen. (Stand: September 2022)
Der Grundversorger ist der jeweilige Stromanbieter, der die meisten Haushalte im Netzgebiet versorgt.
Dieser Tarif muss allen Haushalten zur Verfügung gestellt werden.
Als Haushalt hast Du die Möglichkeit, alternative Ökostromtarife abzuschließen.
Die vergangenen Jahre waren diese alternativen Tarife oftmals günstiger als der Grundversorgungstarif. Seit diesem Jahr hat sich das Blatt gewendet und die Grundversorgung ist erschwinglicher. In 14 von 16 Bundesländern ist das bereits der Fall.
Daneben gibt es noch die sogenannten Nieder- oder Schwachlasttarife. Bei diesen Tarifen ist die Vergütung von Nachtstrom geregelt. Nachtstrom ist durch die geringere Netzauslastung in der Nacht deutlich kostengünstiger. Nachstrom wird zwischen 22 und 6 Uhr geliefert.
Bei den vielen unterschiedlichen Tarifen ist es nicht immer leicht, den besten Tarif zu finden, bei dem Du am wenigsten zahlen musst. Damit Du bei Deiner Tarifsuche nicht allein bist, gibt es WechselGott. Bei WechselGott kannst Du Deine individuellen Angaben machen und WechselGott hilft Dir, den besten Stromtarif zu finden.
Wie hoch ist der Strompreis 2022 in Deinem Bundesland?
Ein weiterer Faktor für die Preisunterschiede ist Dein Wohnort. Je nachdem, in welchem Bundesland du Zuhause bist, hast Du einen anderen Strompreis. Stand 19. September 2022 haben sich die Preise pro kWh in den einzelnen Bundesländern wie folgt ergeben:
Strompreis pro kWh in den Bundesländern – September 2022
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Baden-Württemberg 41,33 Cent / kWh
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Bayern 37,22 Cent / kWh
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Berlin 35,93 Cent / kWh
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Brandenburg 37,87 Cent / kWh
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Bremen 25,23 Cent / kWh
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Hamburg 37,08 Cent / kWh
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Hessen 37,66 Cent / kWh
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Mecklenburg-Vorpommern 41,64 Cent / kWh
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Niedersachsen 37,38 Cent / kWh
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Nordrhein-Westfalen 39,09 Cent / kWh
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Rheinland-Pfalz 35,26 Cent / kWh
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Saarland 31,81 Cent / kWh
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Sachsen 35,01 Cent / kWh
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Sachsen-Anhalt 35,35 Cent / kWh
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Schleswig-Holstein 39,02 Cent / kWh
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Thüringen 45,27 Cent / kWh
Den günstigsten Grundversorgungstarif kannst Du erhalten, wenn Du in Bremen wohnst. Wohnst Du hingegen in Thüringen, musst Du nach diesem Stand rund 20 Cent mehr pro kWh zahlen. Darüber hinaus lässt sich ablesen, dass es zwischen Ost- und Westdeutschland keine nennenswerten Preisunterschiede gibt.
Gründe für die Unterschiede im Stromtarif pro Bundesland
Die Frage, warum die Stromrechnung schon unterschiedlich ausfällt, nur weil Du in einem anderen Bundesland wohnst, bleibt. Auch in dieser Beziehung gibt es unterschiedliche Faktoren, die diese Unterschiede bedingen. Zum einen bettet der jeweilige Netzbetreiber die eigenen Kosten mit in den Preis pro kWh mit ein, um die eigenen Kosten wirtschaftlich zu decken. Arbeitet Dein Netzbetreiber besonders effizient und kann die eigenen Kosten gering halten, wirkt sich das auch auf Deinen Strompreis aus.
Aber auch Konzessionsabgaben, die Dein Energieversorgungsunternehmen bezahlen muss, spiegeln sich im Kilowattstundenpreis wieder.
Die Konzessionsabgabe stellt Deine Gemeinde Deinem Energieversorger in Rechnung,
dafür dass diesem das Recht eingeräumt wird, Leitungen zu verlegen und öffentliche Wege zu benutzen.
Die Konzessionsabgabe ist eine wichtige Einnahmequelle für Gemeinden.
Der Wettbewerb in Deiner Region spielt auch eine erhebliche Rolle. Ein starker Wettbewerb sorgt für einen Preiskampf unter den Anbietern und für günstige Strompreise. Und auch die Infrastruktur vor Ort beeinflusst deine Stromrechnung. Lebst Du im ländlichen Raum, musst Du mehr zahlen als ein Stadtbewohner. Zu guter Letzt können Preisunterschiede von Investitionen in den Netzausbau variieren. In Norddeutschland wird viel in Windenergie investiert. Mit der Windenergie gehen teure Stabilitätsmaßnahmen einher und steigern den Strompreis pro kWh.
Unterschiede beim internationalen Strompreis
Da es bereits so starke Abweichungen im Preis pro kWh zwischen den einzelnen Bundesländern gibt, wird es Dich nicht verwundern, dass die Unterschiede über die Grenzen von Staaten hinweg noch gravierender sind. Durch die starke Preiserhöhung in 2022 im Vergleich zu 2021, die zuletzt den deutschen Strommarkt erschüttert hat, sind die Strompreise in Deutschland nun mit die teuersten weltweit. In Ländern wie Dänemark, Bermuda und Großbritannien sind die Preise ähnlich hoch. Aber es gibt auch Länder mit sehr geringen Kosten pro kWh. In Staaten wie den Niederlanden, Frankreich und den USA kostet eine kWh Strom weniger als 20 ct. In Ländern wie Ägypten kostet eine kWh Strom sogar weniger als 5 ct.
Dass die Kosten in anderen Ländern so gering sind, hat hauptsächlich mit der Herstellung zutun. Schweden kann durch viel Wasserkraft bereits 60% des Eigenbedarfs durch erneuerbare Energien abdecken. Island kann sogar 100% des Eigenbedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Deshalb ist der Strompreis in diesen Ländern wesentlich günstiger.
Zudem ist die Stromsteuer maßgeblich. In Deutschland liegt die Stromsteuer seit 2003 kontinuierlich bei 2,05 Cent pro kWh. Das entspricht derzeit einem Steuersatz von circa 5 Prozent. In Ländern wie Finnland und Dänemark liegen die Steuersätze bei über 10 Prozent. In einigen Ländern in Osteuropa werden keine Steuern für die Stromversorgung berechnet.
Strompreisentwicklung: Ist selbstproduzierter Solarstrom kostenlos?
Im Idealfall produzierst Du Deinen eigenen Strom selber. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und Stromspeichern kannst Du bereits heute große Teile Deines Verbrauchs selbst produzieren. Wenn man von selbstproduziertem Solarstrom spricht, wird dieser häufig als „kostenlos“ bezeichnet. Das stimmt jedoch nicht ganz.
Wenn man laufende Kosten wie Anschaffung, Wartung und Versicherung berücksichtig, kostet eine kWh Strom aus der Photovoltaikanlage zwischen 8 und 12 Cent. Nichtsdestotrotz bist Du damit viel günstiger unterwegs als mit Strom aus dem öffentlichen Netz. Darüber hinaus bist Du unabhängig von Schwankungen des Strompreises. Mit einem Stromspeicher müssen für die Anschaffungskosten und alle weiteren Kostenarten im Schnitt mit weiteren 17 bis 22 Cent pro kWh gerechnet werden.
Strompreiszusammensetzung, Strompreisentwicklung und Börsenstrom
Bevor der Strom bei Dir Zuhause aus der Steckdose kommt und Du ihn von Deinem Stromversorger abkaufst, muss Dein Stromversorger den Strom meist ebenfalls ankaufen. Noch im Jahr 2018 konnten Stromversorger in Deutschland die kWh Strom für unter 5 Cent an der Strombörse ankaufen. Doch im vergangenen Jahr sind auch die Ankaufspreise für die Netzbetreiber deutlich teurer geworden.
In den vergangenen 12 Monaten lag der Börsenstrompreis am EPEX-Spotmarkt zwischen 13 und 20 Cent pro kWh. Es gab jedoch auch Spitzenpreise von fast 35 Cent pro kWh. Diese deutlichen Preissteigerungen nach 2021 werden, wenn möglich, an Dich als Endverbraucher weitergegeben.
Die Entwicklung der Strompreise 2022
So wie auch andere Güter, Rohstoffe oder Aktien, die an der Börse gehandelt werden, verändert sich auch der Strompreis an der Börse laufend. Dabei geht der Strompreis stetig auf und wieder ab. Nichtsdestotrotz lässt sich ein Trend erkennen. Der Strompreis steigt kontinuierlich.
Grundsätzlich hängt der Strompreis von der angebotenen Strommenge und der nachgefragten Strommenge ab. Wird mehr Strom angeboten als der Markt benötigt, sinkt der Strompreis. Wird hingegen mehr Strom von Unternehmen, Haushalten usw. nachgefragt als der Strommarkt anbieten kann, dann steigt der Preis.
Unternehmen und Haushalte haben seit Jahrzehnten einen stetig steigenden Strombedarf. Das heißt die Nachfrage steigt stetig. Dagegen ist es in Deutschland immer schwieriger, diesem Strombedarf nachzukommen. Alte und umweltunfreundliche Stromerzeuger wie Kohle- und Atomkraftwerke werden in Deutschland Schritt für Schritt abgeschaltet und die erneuerbaren Energien können nicht in ausreichend schnellem Tempo ausgebaut werden. Diese Situation wird durch Energiekrisen weiter verschlechtert.
So setzt sich Dein Strompreis für ein kWh zusammen
Im Durchschnitt macht der Strom 10 bis 25 Prozent des Energieverbrauchs von Haushalten aus und ist damit eine wichtige Größe in der Kostenplanung. Wie bereits erwähnt, setzt sich Dein Strompreis aus mehreren Bestandteilen zusammen. Auf Deiner Strompreisabrechnung findest Du bereits zwei. Den Grundpreis und den Arbeitspreis.
Der Grundpreis ist eine monatlich festgesetzte Gebühr, die unabhängig von Deinem Verbrauch bezahlt werden muss. Der Arbeitspreis ist der Betrag, den Dir Dein Netzbetreiber für jede verbrauchte kWh in Rechnung stellt. Gemeinsam ergeben diese beiden Preise Deinen Leistungs- oder Strompreis.
Im Grundpreis sind die Bereitstellung, die Zählerwartung und Ablesung, sowie die Abrechnung abgedeckt.
Der Arbeitspreis deckt die Strombeschaffungskosten am Strommarkt und die Gewinnmarge Deines Netzbetreibers ab.
Darüber hinaus sind im Arbeitspreis die Netzentgelte für die Nutzung des Stromnetzes, die Konzessionsabgabe, die Stromsteuer und weitere Abgaben enthalten.
Bei einem geringen monatlichen Verbrauch solltest Du einen Tarif mit geringem Grundpreis und höherem Arbeitspreis wählen. Hast Du einen hohen monatlichen Verbrauch, sollte Deine Wahl andersherum ausfallen.
Wie Du bereits gesehen hast, ist der Börsenstrompreis pro kWh wesentlich geringer als der auf Deiner Abrechnung. Rund die Hälfte der Kosten pro kWh Strom sind staatliche Abgaben und Umlagen. Bis vor Kurzem war im Strompreis zudem die EEG-Umlage eingerechnet. Bei dieser Umlage handelte es sich um einen Beitrag zur Förderung der erneuerbaren Energien, um Wind-, Wasser- und Sonnenenergie schneller und effizienter nutzen zu können. Im Jahr 2021 lag die EEG-Umlage bei 6,5 Cent pro kWh Strom. Seit dem 01 Juli 2022 wurde diese Umlage jedoch abgeschafft und ist nun nicht mehr im Strompreis enthalten.
Abschlagszahlungen
Du zahlst jedoch nicht monatlich genau das, was Du verbrauchst. Dein Netzbetreiber setzt eine monatlich gleichbleibende Abschlagszahlung fest. Dieser Abschlag orientiert sich an Deinem Verbrauch im letzten Jahr/ Abrechnungszeitraum. Es wird also davon ausgegangen, dass Du ungefähr so viel Strom verbrauchen wirst wie im vergangenen Jahr.
Warst Du im letzten Jahr sparsam, fallen die Abschläge im nächsten Jahr geringer aus. Andersherum musst Du im nächsten Jahr einen höheren Abschlag zahlen. Gibt es keine Werte aus dem Vorjahr, weil Du in einem neuen Haus wohnst, wird Dein Abschlag geschätzt.
Wenn Du doch mehr oder weniger kWh verbraucht hast als Du mit Deinen Abschlägen bezahlt hast, erhältst Du eine Erstattung oder musst eine Nachzahlung leisten. Dementsprechend gibt es pro Abrechnungszeitraum 11 Abschläge. Die 12. ist die Jahresendrechnung.
Tarifunterschiede im Detail, Preisgarantien und versteckte Preiserhöhungen im Stromtarif
Die altbekannte Welt der Stromtarife ist im Wandel. Auch wenn die Strompreise sich weiterhin in einer turbulenten Phase befinden, stellt sich ein einseitiges Bild ein. Wo bislang die Unternehmen mit Grundversorgungstarifen deutlich höhere Preise verlangten als alternative Ökostromanbieter, ist heutzutage der Tarif in der Grundversorgung oftmals die kostengünstigere Entscheidung. Wie oben bereits festgestellt, kann Deine Situation je nach Wohnort in einigen Fällen abweichen. Der Vergleich zwischen Tarifen der Grundversorgung und Tarifen von alternativen Versorgern fällt im Oktober 2022 wie folgt aus:
Stromtarif im Vergleich pro Jahresverbrauch an Strom: Stand Oktober 2022
Stromkosten im Tarif der Grundversorgung:
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bei jährlichen Verbräuchen von 1.500 kWh Stromkosten: 596 Euro / Jahr
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bei jährlichen Verbräuchen von 2.500 kWh Stromkosten: 927 Euro / Jahr
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bei jährlichen Verbräuchen von 4.000 kWh Stromkosten: 1.424 Euro / Jahr
Stromkosten im Tarif von alternativen Anbietern:
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bei jährlichen Verbräuchen von 1.500 kWh Stromkosten: 818 Euro / Jahr
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bei jährlichen Verbräuchen von 2.500 kWh Stromkosten: 1.299 Euro / Jahr
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bei jährlichen Verbräuchen von 4.000 kWh Stromkosten: 2.021 Euro / Jahr
Da einige Tarife einen sinkenden Preis pro kWh bei steigendem Verbrauch beinhalten, wurden in diesem Vergleich die durchschnittlichen Strompreise pro kWh herangezogen.
Dabei zeigt sich, dass die Tarife von alternativen Anbietern, die bisher als günstigere Tarife bekannt waren, nun zwischen 37 und 40 Prozent teurer sind als die aktuellen Tarife in der Grundversorgung. In der aktuellen Situation sind Tarife in der Grundversorgung also mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wesentlich besser für Dich und Deine Haushaltskosten.
Früher waren die Grundversorgungstarife als die teuersten Tarife bekannt. Jedoch haben sich insbesondere die Tarife der Grundversorgung in der Energiekrise als besonders stabil und seriös ausgezeichnet. Viele alternative Netzbetreiber und Ökostromanbieter konnten ihre günstigen Strompreise schon zu Beginn der Energiekrise nicht mehr marktfähig umsetzen und mussten Preise erhöhen oder günstige Verträge kündigen. Nicht zuletzt mussten sogar einige dieser Netzbetreiber wegen der gestiegenen Preise Insolvenz anmelden.
Unser Tipp: Achte darauf, dass Dein Tarif in der Grundversorgung die Option der Bestabrechnung vorsieht. Denn so wirst Du anhand Deines Jahresverbrauchs automatisch für den für Dich günstigsten Tarif eingeordnet.
Um individuell herauszufinden, welchen Tarif Du wählen solltest, kannst Du Dir bei WechselGott spielend leicht den für Dich besten Tarif anzeigen lassen.
Welchen Einfluss hat Deine Haushaltsgröße?
Was Deinen Stromverbrauch angeht, ist die Größe Deines Haushalts die wohl wichtigste Kennzahl. Denn je mehr Personen in Deinem Haushalt wohnen, desto mehr Strom benötigt Dein Haushalt insgesamt.
Durchschnittlicher Stromverbrauch pro Jahr nach Haushaltsgröße:
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Single Haushalt: 1.500 kWh / Jahr
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2-Personen-Haushalt: 2.100 kWh / Jahr
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3-Personen-Haushalt: 2.600 kWh / Jahr
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4-Personen-Haushalt: 2.900 kWh / Jahr
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5-Personen-Haushalt: 3.500 kWh / Jahr
Darüber hinaus kann aber auch die Wohnform eine große Rolle spielen. Das liegt insbesondere an der Wohnfläche. Solltest Du in einer Wohnung wohnen, ist die Wohnfläche mit großer Wahrscheinlichkeit kleiner als wenn Du in einem Ein- oder Zweifamilienhaus wohnst. Je kleiner Deine Wohnfläche ist, desto weniger Lichter und andere elektronische Geräte benötigst Du in Deinem Alltag.
Durchschnittlicher Stromverbrauch im Single-Haushalt nach Wohnform:
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Wohnung im Mehrfamilienhaus: 1.500 kWh / Jahr
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Ein- oder Zweifamilienhaus: 2.300 kWh / Jahr
Tarifliche Preisgarantien
Um Dir als Endverbraucher eine Sicherheit zu vermitteln, beinhalten einige Stromtarife eine sogenannte Preisgarantie. Im Grundsatz soll Dir somit Dein vertraglich abgeschlossener Preis pro kWh über die Vertragslaufzeit garantiert werden. Unterschieden werden diese Garantien zwischen der vollständigen und der eingeschränkten Preisgarantie.
Die eingeschränkte Preisgarantie umfasst die garantierte Stabilität für die Preisanteile der Strombeschaffung und die Preisanteile der Netznutzungsentgelte. Bei der vollständigen Preisgarantie wird darüber hinaus der Preisanteil der Konzessionsabgaben garantiert.
Wie Du bereits weißt, hat Dein Netzbetreiber nicht auf alle Preiskomponenten einen Einfluss. So kann weder die eingeschränkte, noch die vollständige Preisgarantie ein Gleichbleiben der Stromsteuer garantieren. Auch neu eingeführte Abgaben kann keine der beiden Preisgarantien ausschließen.
Unser Tipp: In der Energiekrise haben sich einige Netzbetreiber das Recht herausgenommen, den Preis trotz Preisgarantie zu erhöhen. Ob diese Preiserhöhung rechtens ist, ist derzeit nicht abschließend geklärt. Suche Dir daher einen seriösen Netzbetreiber. Der billigste Anbieter ist nicht immer der Beste
Strompreisentwicklung: Versteckte Preiserhöhungen
Um ihre Preis erhöhen zu können, werden einige Netzbetreiber sehr kreativ. Denn Preiserhöhungen müssen Dir als Stromverbraucher mitgeteilt werden. Das passiert in fast allen Fällen in Briefform. Um die Mitteilung der Preiserhöhung zu tarnen, werden die Schreiben wie Werbeflyer gestaltet oder haben eine Überschrift, die nicht auf die Preiserhöhung hinweist. Die Texte sind allgemein und positiv formuliert um die angepassten Netzentgelte zu tarnen.
Kurz vor dem Ende des Schreibens und auf der letzten Seite wird dann die Preiserhöhung zur Sprache gebracht. Die Preiserhöhung wird nicht hervorgehoben und mit Umschreibungen verharmlost oder ganz kaschiert. Diese Schreiben enthalten oftmals widersprüchliche Formulierungen.
Das Ziel ist es, dass Du das Schreiben nur überfliegst und nicht auf die versteckte Preiserhöhung aufmerksam wirst. Um Dich zu schützen, solltest Du jedes Schreiben Deines Energieversorgers aufmerksam lesen. Besonders, wenn Du Dir bei der Seriosität des Versorgers noch unsicher bist.
Unser Tipp: Auch wenn ein Sonderkündigungsrecht in den Schreiben der versteckten Preiserhöhungen keine Erwähnung findet, hast Du bei einer Preiserhöhung immer das Recht, Deinen Vertrag ohne Einhaltung einer Frist mit dem Hinweis auf Dein Sonderkündigungsrecht zu kündigen. Um ganz sicher zu sein, solltest Du Deine Sonderkündigung per Einschreiben an Deinen Energieversorger senden. Suche Dir währenddessen einen neuen Energielieferanten um den gestiegenen Energiepreisen entgegenzuwirken.
Wie du deine Kosten für Energie dauerhaft senken kannst
Den Erhöhungen und Ungewissheiten Deines Strompreises bist Du aber nicht hilflos ausgeliefert. Mit einigen Tipps kannst Du Deine Stromrechnung deutlich drosseln.
Stromtarife vergleichen
Die erste Möglichkeit, um Deine Stromkosten zu drosseln, ist der Wechsel des Stromanbieters. Dafür haben sich viele Vergleichsseiten bestens qualifiziert. Eines dieser Wechselportale ist WechselGott. Viele Verbraucher haben mit WechselGott sehr gute Erfahrungen gemacht und konnten erfolgreich in einen günstigeren Stromtarif wechseln. Um den richtigen Stromanbieter für Dich zu finden, benötigst Du lediglich die Postleitzahl Deines Wohnorts und Deinen jährlichen Stromverbrauch in kWh.
Die richtigen Tarifkonditionen für Strom und Ökostrom
Bei einem Tarifwechsel sind folgende Konditionen im neuen Vertrag empfehlenswert
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Mindestvertragslaufzeit des Stromtarifs maximal 12 Monate
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Kündigungsfrist des Vertrags maximal einen Monat
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Preisgarantien des Stromanbieters gelten mindestens für die Mindestvertragslaufzeit
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die Preisgarantie sollte im Tarif vollständig sein
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keine Vorauskasse- und Pakettarife von Stromanbietern auswöhlen, keine Tarife von Netzbetreibern mit Kaution
Unser Tipp:Bei einer Preiserhöhung hast Du immer ein besonderes Recht zur Kündigung Deines Vertrages. Im Fall einer Preiserhöhung solltest Du Dir auf jeden Fall einen neuen Netzbetreiber suchen und von Deinem Sonderkündigungsrecht gebraucht machen
Mit Stromspartipps die Stromrechnung senken
Wenn Du im Alltag diese Stromspartipps beachtest, kann sich das auf das Jahr gesehen durchaus bemerkbar machen. Eine Reduktion Deiner Kosten für Strom um 10 Prozent oder mehr ist abhängig von Deinem bisherigen Verhalten möglich.
- Um Deinen Stromverbrauch zu reduzieren ersetze Glühbirnen und Energiesparlampen durch LEDs
- Mit Restwärme von Ofen und Herd backen und kochen - so wird der Strom optimal genutzt
- Starkverbrauchende Geräte wie Fernseher und Kühlschrank , die ebenfalls für eine steigende Stromrechnung verantwortlich sind, durch energieeffiziente Geräte tauschen
- Waschen ohne Vorwäsche und mit 30 Grad ist bei dem hoch effizienten Waschmittel in 2022 kein Problem
- Wäsche an der Luft trocknen spart enorm viel Strom und ist in der Regel auch besser für die Kleidungsstücke
- Unnötige Geräte abschalten um den Stromverbrauch gering zu halten
Maßnahmen des Staats und ein Ausblick in die Zukunft
Was unternimmt eigentlich der Staat gegen die hohen Strompreise (Bsp. EEG-Umlage)?
Aber auch die deutsche Regierung bemüht sich, die Stromkosten pro kWh wieder zu senken. Dass private Haushalte durch die starke Verteuerung dieser Kosten unter Druck stehen, ist bei den Politikern angekommen. So ist nach der Gaspreisbremse auch eine Strompreisbremse in Planung. Mit einer Basisstromversorgung sollen kleine und finanziell schwache Haushalte eine besondere Förderung erhalten. Jedoch soll jeder spürbar entlastet werden. Eine erste Maßnahme war die Streichung der EEG-Umlage. Nun sollen die Anstiege der Netzentgelte gedämpft werden und Zufallsgewinne der Stromproduzenten sollen abgeschöpft werden.
Künftige Entwicklung der Energie- und Strompreise
Aktuell wird der Strompreis durch die teure Stromerzeugung mit Gas bestimmt. Da die Bundesregierung die Reaktivierung und Förderung von Kohlestrom und Atomenergie ins Rollen gebracht hat, sollten diese günstigeren Erzeugungsarten den Strompreis wieder senken.
Diese Maßnahmen werden den Strompreis jedoch wohl erst im Jahr 2023 in ruhigere Gewässer bewegen. Im Basisverbrauch soll die Kilowattstunde demnach nur noch 30 Cent kosten. Der Basisverbrauch wird je nach Haushaltsgröße variieren.
Wie genau sich der freie Strompreis entwickeln wird, steht aber in den Sternen. Vor allem ist die künftige außenpolitische Entwicklung von großer Bedeutung. Jedoch sollen die angestrebten Maßnahmen laut Experten wirkungsvoll sein.
Fazit: Was kostet ein kWh Strom
Alle Themen rund um die kWh Strom sind manchmal nicht einfach zu verstehen. Hoffentlich konntest Du mit diesem Ratgeber ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
WechselGott nimmt Dir den kompletten Aufwand und Papierkram in Sachen Stromanbieter-Wechsel ab. Melde Dich kostenlos an und lasse Deinen Stromanbieter automatisch in Sachen Optimierungspotenzial untersuchen. Dies geht mit nur wenigen Klicks. Kunden sparen oftmals 200 € pro Jahr für Energie ein. Und das Beste: WechselGott informiert Dich automatisch, sobald Du wieder in einen günstigeren Vertrag wechseln kannst. Jetzt anmelden und dauerhaft Energiekosten sparen.